Sie kommt gleich nach der Exzellenzinitiative. Die Nachhaltigkeitsmilliarde.
Denn der BUND hat im Februar ein wissenschaftpolitisches Positionspapier (pdf) veröffentlicht, in dem 1 Milliarde Euro jährlich für transdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung gefordert wird – und mehr Einfluss für die Umweltverbände beim Formulieren staatlicher Forschungsprogramme.
Baden-Württemberg setzt seit zwei Wochen auf eine Expertengruppe „Wissenschaft für Nachhaltigkeit“. Rot-Grün wird die nächste Bundestagswahl gewinnen – oder auch nicht. Alle Banken sind bald gerettet – oder auch nicht. Die Nachhaltigkeitsmilliarde kommt.
Oder auch nicht – unter diesem Namen. Beim ‚Atomausstieg‘ lief es so ähnlich. ‚Energiewende‘ heißt er jetzt. Oder, um es mit Rainer Maria Rilke zu sagen:
… es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß. […]
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben, …
Die spannende Botschaft: Ein gewichtiger Akteur der Zivilgesellschaft – hier der BUND – mischt sich in die Wissenschaftpolitik ein. Wie werden die Hochschulen reagieren? Zusätzliches Geld ist dort immer willkommen. Erste Hochschulen profilieren sich mit ‚Nachhaltigkeit‘, andere mit ihrem ‚Umweltmanagement‘. Aber: Bisher ist noch keine deutsche Universität im www.international-sustainable-campus-network.org Mitglied geworden. Da warten noch Lorbeeren.
Grafik: ISCN