Heute übergeben wir Euch nun den ersten Interessengemeinschaftsbrief für das Gebiet der Heimatforschung. Die Erforschung unserer schönen deutschen Heimat, ihrer fortschrittlichen, wirtschaftlichen, kulturellen und wissenschaftlichen Traditionen, ihrer schönen alten Sitten und Bräuche und der revolutionären Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung – dieses Ziel stellen sich die Interessengemeinschaften der Freien Deutschen Jugend. Es ist ein schönes Ziel, zugleich interessant und lehrreich. Wer schon einmal Gelegenheit hatte, einen Blick in die Chronik der Stadt oder des Dorfes zu werfen, wird gemerkt haben, welch langer Weg bis zum heutigen Stand der Entwicklung beschritten werden mußte.Heute rauchen Fabrikschornsteine, fahren Straßenbahnen, oder spielen Kinder in Grünanlagen, dort, wo vor vielen hundert Jahren einmal Menschen begonnen haben, notdürftige Unterkünfte zu bauen. In mühevoller Arbeit rodeten sie die Wälder und bauten sich Häuser, die von Generation zu Generation weiterentwickelt wurden. Aus den einzelnen Häusern wurden Siedlungen und Städte, aus primitiven Geräteschuppen entstanden Werkstätten und Fabriken, und so schufen Menschen in gemeinschaftlicher Arbeit durch die Jahrhunderte hindurch das, was wir heute so selbstverständlich als unsere Heimatstadt bezeichnen.Unsere deutsche Nation ist entstanden in jahrhundertelangen Kämpfen um die Einheit. Sie ist gewachsen im Kampf der Bauern und der Arbeiter, der Menschen, die gemeinschaftlich alle Werte geschaffen haben, gegen jene Ausbeuter, deren Nachfahren noch heute in Westdeutschland die Güter der menschlichen Gesellschaft rauben, gegen die Junker und Kapitalisten, gegen die Kriegstreiber. Wenn wir so mit dem notwendigen Schwung und mit Begeisterung an die Arbeit gehen, lernen wir nicht nur unsere Heimat kennen, sondern lernen auch die Menschen lieben, die uns am nächsten sind, die Arbeiter in den Fabriken, die Bauern auf den Feldern. Wir lernen die ehrliche und aufrichtigen deutschen Menschen lieben, aber zugleich auch die Feinde unseres Volkes hassen. Aus der Geschichte unseres Volkes, die Geschichte unserer Arbeiter und Bauern, werden wir die notwendigen Lehren ziehen, um gemeinsam mit allen friedliebenden Menschen in Deutschland den Kampf um das einige und freie, um das friedliche und demokratische Deutschland zum Sieg führen zu können.In diesem Sinne wünschen wir Euch für die Arbeit Eurer Interessengemeinschaft „Heimatforscher“ viel Erfolg.
ZENTRALRAT DER FREIEN DEUTSCHEN JUGEND
Abteilung Kultur
„Liebe Mädchen und Jungen!“, Vorwort in: Interessengemeinschaftsbrief Heimatforschung, Nr. 1, 1954, hrsg. vom Zentralrat der Freien Deutschen Jugend, Abt. Kultur, über Verlag Jungen Welt, Redaktionsschluß: 7. August, Typografie und Gestaltung: Kollektiv Junge Welt, Titelfoto: Schlossberg-Museum Karl-Marx-Stadt, … :
Der Bauernauftstand von 1790 in #Sachsen, S. 4 ff.; Peitsche und Hungerturm (Aus der Arbeit der Interessengemeinschaft „Heimatforscher“ im Klubhaus #Auerbach/#Vogtland), S. 21 ff., in: #Interessengemeinschaftsbrief #Heimatforschung, Nr. 1, 1954, @DNB_Aktuelles#Freundschaft! https://t.co/ek6sWamCX2
— Dresden forscht (@dresden_forscht) February 6, 2020
Wikidata: (Q83799742). Seit August 2020 in Rostock digitalisiert: http://purl.uni-rostock.de/rosdok/ppn1691154296
Ergänzung: Saxonica
Dr. Siegfried Sieber: Der Bauernaufstand von 1790 in Sachsen