Neues aus der Tourenbuch- und Fernwehforschung

Sächsische Radfahrer-Zeitung: Für die nächste Zeit dürfte es Arbeit genug geben

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„Neues vom Tourenbuche“ und von digitalen Editionen mit Hypotheses

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Radfahrerin, 1899

Radfahrerin, Illustration von Gustav Bauer (Dresden) einer Anzeige für Opel-Räder, Sächsische Radfahrer-Zeitung, 19. August 1899, S. 344.

 

Europäische Heimatforschung


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Aus Fernwehforschung wurde erst noch Radfahrerwissen.

Bevor heute in der DNB in Leipzig der Artikel für den Süddeutschen Radfahrer-Bund entstand, stellte das Mittagessen mit dem personifizierten Antritt, aka Gerolf Meyer, mein Radfahrerwissen auf die Probe: Wie erkläre ich „Unbeteiligten“ die Faszination, die von  historischen Tourenbüchern, alten Radsportzeitungen und regionalen Radfahrer-Bünden ausgehen kann?

Fazit

Für Autor*innen wie Georg Pauli, Edmund Kammel, Gregers Nissen, Paul Hildebrand, Rupert Martin und Minna Wettstein-Adelt war Radfahrerwissen gleichbedeutend mit .

Radfahrerwissen war noch nicht „schon da“, es entstand erst – aus der Leidenschaft, Fahrrad zu fahren, Gemeinschaften aufzubauen, Wissen zu teilen und – im Fall Wettstein-Adels – Frauenrechte zu erkämpfen.

Was macht das heute mit uns?

Ein paar Beispiele:

Oder, wie Minna Wettstein-Adelt in einem Vorwort schrieb:

Denn:

„Nur der erringt sich Freiheit wie das Leben, Der täglich sie erobern muss!“

 

Im rückblick

#Histocamp-Fernbetrachtungen: Trifft Fernweh- Heimatforschung?

Wenn ich die gestrigen Tweets vom #Histocamp rückwärts lese (die Nachrichten in der Timeline, nicht die einzelnen Tweets), dann beginnt das Fernwehkino:

  • Schön, dass Konstantins Kirchenbau-Blog und seine Session so erfolgreich sind.
  • Schade, dass zu wenige #Geschichtsvereine ihre Forschungsergebnisse mit Open Access veröffentlichen. Als Rehapatient hätte ich gern die Texte der  umliegenden Heimatvereine z.B. über den Obstanbau rund um Kreischa und Maxen gern online gelesen – nicht nur deren Titel im Bibliothekskatalog der SLUB.
  • Cool wäre es, demnächst mal in Anlehnung an das heutige #Histocamp in Bonn ein Treffen für die Fernwehforschung für Fans der historischen Tourenbücher für Radfahrer zu veranstalten. Eingeladen wären mindestens die Kollegen vom ABC in Hamburg, die Technikhistoriker*innen aus Berlin und Dresden.
  • … und lokal wäre wohl der Fahrrad-Veteranen-Freunde-Dresden 1990 e.V. (Achtung: ein Geschichtsverein!) auch ein potentieller Partner plus der bundesweite www.historischefahrraeder.de e.V. und dessen Team vom Knochenschüttler.
  • Transdisziplinär, im Sinne alltagsbezogener Forschungsfragen für die Gegenwart, würde solch ein Treffen mit einer Session zum Thema „velo essen und trinken“ aka Velohonig mit Leuten vom ADFC, mit Germanisten und Verlagsmenschen, Tourismusexperten und vielleicht Autoren wie Charlton Reid aus Newcastle.
  • Spannend erscheint mir deshalb gerade das Spannungsfeld zwischen „Heimatforschung & Fernwehforschung“, weil sich – zumindest für mich – darin die Tourenbuchforschung für Radfahrer gut wiederfindet und von diesem vordergründigen Gegensatz mglw. auch das in die Jahre gekommende Konzept „Geschichtsverein“ und die „neumodischen“ Citizen Science-Projekte profitieren könnten.

Wer noch?