mit Open Access
Wer schreibt denn Geschichte? #TypenWieWir, @DDHefte 2/2022, Projektseite: https://t.co/Kp3M4fOWTh doi: 10.5281/zenodo.7474362 https://t.co/1x2Pyi4lb6
— radfahrerwissen (@radfahrerwissen) December 22, 2022
Wer schreibt denn Geschichte? #TypenWieWir, @DDHefte 2/2022, Projektseite: https://t.co/Kp3M4fOWTh doi: 10.5281/zenodo.7474362 https://t.co/1x2Pyi4lb6
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Gustav Bauer, Kunstanstalt, Dresden, Chemnitzerstr. 24 versendet eben neueste Muster von xylographischen und lithographischen Arbeiten, und muss man gestehen, dass betreffende Anstalt in Ausführung von obig genannten graphischen Arbeiten mit an der Spitze und auf der Höhe der Zeit steht.
Die Holzschnitte betr. Musterdrucke sind von tadelloser, präciser und effektvoller Ausführung und ist wohl kaum ein anderes graphisches Verfahren imstande, Abbildungen von speziell Maschinen und derartigen Objekten in noch schärferer, genauerer und wirkungsvollerer Weise wiederzugeben.
Auch in Lithographie (speziell Briefköpfen u. s. w.) leistet die Abteilung „Lithographie“ betr. Kunstanstalt Vorzügliches.
Für Maschinenfabriken, überhaupt Fabriken der Metall-Branche, kann diese Kunstanstalt zur Herstellung von erwähnten Arbeiten, Holzschnitten, Cliches, Galvanos und lithographischen Arbeiten nur empfohlen werden.
Quelle: Volldampf : Deutsche Monatsschrift für Handel & Industrie ; Export-Journal für Welt- Weltmarkt und Welthandel ; Mittheilungen über Maschinenbau, Motore, Chem. Technologie, Elektrotechnik, Beleuchtung, Spinnerei, Weberei, Färberei, Druckerei, Appretur, 6.1898, No. 7, p. 292
Velocliché (SVG): Illustration des Tourenbuchs des Sächsischen Radfahrer-Bundes, von Gustav Bauer in Dresden, 1899
Diesen Gustav Bauer von 1899 kenne ich seit 2014. Die Grafik taucht 1902 im Titel der Sächsischen Radfahrer-Zeitung wieder auf. Nun steckt sie in einer Vektorgrafik: Open Source. Man sollte ihn heute wieder auf einen neuen Buchtitel drucken!
Gustav Bauer hat längst ein Wikidata-Item (Q56097315). Seine Anzeigen erschienen in der Draisena z.B. 1899, aber auch in der Phonographischen Zeitschrift 1909.
Um 1898 produzierte er in Dresden Clichés für die Fahrradbranche – veloClichés, wie ich sie nenne! Seit heute in den Wikimedia Commons, zumindest eine erste.
Danke, Volker!
Gustav Bauer hatte einen Draht nach Reval (heute Tallinn) und Riga. Erschienen doch dort seine velocliché-Motive im redaktionellen Teil des estnischen Tourenbuchs sowie in mehreren Anzeigen estnischer und lettischer bzw. deutscher Fahrradhändler.
#GustavBauer in #Riga, zwei #velocliché in: Baltischer Radfahrer-Kalender für das Jahr 1897, S. 330 und 332. pic.twitter.com/sv2jUJV1TG
— radfahrerwissen (@radfahrerwissen) 4. August 2018
Der Baltische Radfahrer-Kalender für das Jahr 1897 von 1896 aus Riga ist eine gute Ergänzung für das 1897er Touren-Buch von Estland. Enthalten sind darin Radfahrordnungen estnischer, lettischer und kurländischer Städte, die dortigen Radfahrervereine und tabellarisch 84 Touren – bspw. auch zwei Touren, die Arensburg (heute Kuresaare) auf der Insel Ösel/Oesel (heute: Saaremaa) einschließen. Inseln fehlen auf der Karte zum bzw. im Touren-Buch von Estland. Meine Frage nach ersten Radfahrern auf Muhu und Saaremaa wäre damit beantwortet: Beide Inseln waren 1896 radtouristisch doch schon relevant!
Die estnischen Inseln Saaremaa und #Hiiumaa fehlten 1897 auf der Radfahrerkarte https://t.co/84tmrZdETg. Aber die Frage ist ja, wann zw. #Muhumaa und #Saaremaa das 1. #Fahrrad fuhr. Der Damm wurde am 27. Juli 1896 eröffnet. Königin Kristiina wünschte lückenlos stabile Postwege. pic.twitter.com/cfsqFCNL4k
— radfahrerwissen (@radfahrerwissen) 30. Juli 2018
Folgende Zeilen entstanden mit DUO STELLA JUHO im Ohr: Klassiker der 90er – vermutlich auch, um den Umsatz an der Bar der Finnlady zu fördern.
Das digitalisierte Touren-Buch von Estland (1897) ist nicht der einzige Grund für eine Radreise ebendort, aber ein guter Anlass. Das Büchlein enthält die Hauptrouten der deutschen Radfahrer, aber auch estnische Städtenamen neben den alten deutschen, kleine Ortsbeschreibungen, wichtige Reiseinfos: Werkstätten, Schmiede, Eisenbahnzeiten, ggf. örtliche Vertreter der Allgemeinen Radfahrer-Union, Entfernungsangaben und einen gigantischen Anzeigenteil am Ende, in dem die Wirtschaftskraft der Balten in Riga und Reval um 1900 deutlich wird.
Schon in der Regionalbahn nach Lübeck fällt auf: Die estnischen Inseln Saaremaa und Hiiumaa waren 1897 offenbar noch keine relevanten Radreiseziele. Gab es damals bereits Fährverbindungen zum Festland? Hätte es überhaupt insulare Gründe und damit touristische Ziel gegeben für regelmäßige Überfahrten (für Radfahrer)? Dazu die Frage: Weiterlesen